Das Haus wurde in den Jahren 1892 bis 1913 von meinem Urgroßvater, k.u.k. Hofbaumeister Johann Stubner errichtet. Ursprünglich sollte es im Grundriß einen U förmigen Aufbau haben, doch beendeten der erste Weltkrieg und der unglückliche Kriegsausgang die Fertigstellung der zweiten Hälfte des Baues, das nunmehr einen L förmigen Grundriß aufweist. In den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts beherbergte es die Familie sowie die Ordination des ersten Gemeindearztes von Gaaden. 1945 quartierte sich die Militärpolizei der sowjetischen Besatzungsmacht ein, welche Teile des Hauses beschlagnahmt hatte. Noch vor Abzug der Besatzungsmächte 1955 übergaben die Sowjets ihre Räume an die österreichische Gendarmerie, welche diesen Teil des Hauses als Postenkommando bis 1975 führte. Damals wurde ein neues Gemeindeamt in Gaaden errichtet und der Posten übersiedelte aus dem Haus dorthin. Vorübergehend befand sich danach eine Rettungsorganisation im Haus und mit der Generalssanierung in den Jahren 2005 und 2006 wurde dieses im alten Stil, jedoch mit modernisierter Innenaustattung wiederhergestellt. Die Apartmentvermietung an Reisende wurde im Herbst 2014 aufgenommen.

Abgesehen von den landschaftlichen Schönheiten des am Anninger gelegenen Gaadnertales - die Ortschaft war Standort von Lungenheilstätten und Lufkurort in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts - ist es vor allem die kulturelle und historische Dichte, die Gaaden und seine Umgebung besonders sehenswert machen. In der über 900 jährigen Geschichte war der Ort im Frühmittelalter Teil einer Befestigungslinie durch den Wienerwald gewesen (Awarenwall) und besaß einst einen Wehrturm samt hölzernem Palisadenwall. Nach der Herrschaft des Ritters Ulrich von Stiefern fiel der Besitz an das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz, welches im Mittelalter den südwestlichen Teil des Wienerwaldes kultivierte. In den Türkenkriegen von 1529 und 1683 wurde Gaaden ausgelöscht, bis Maria-Theresia Neusiedler aus Franken und Bayern holte um die Ortschaft wiederzubeleben. Seit 1705 ist meine Familie in den Pfarrbüchern von Gaaden verzeichnet. Nahegelegene Sehenswürdigkeiten sind Stift Heiligenkreuz, Mayerling, die Burg Liechtenstein (Stammsitz des Hauses), das ehemalige Gipsbergwerk in Hinterbrühl, der größte unterirdische See Europas, 1944 eine Fabrik für Düsenjäger sowie die Städte Mödling und Baden.